Diagnostik – Allgemeine Information

Prof. Christof Schöfl

Eine frühzeitige Diagnose der Erkrankung minimiert die bleibenden Folgen und erhöht die Heilungschancen. Oft wird die langsame Umgestaltung und Vergröberung der Physiognomie vom Patienten selbst oder seinem Umfeld gar nicht oder erst spät bemerkt bzw. als Ausdruck des normalen Alterungsprozesses fehlgedeutet. Auch ärztlicherseits wird die Erkrankung häufig übersehen, wenn sich die Patienten mit einzelnen Symptomen vorstellen.

Nachfolgende Symptome können insbesondere bei kombiniertem Auftreten, erste Hinweise für eine Akromegalie geben. Hierzu zählen eine Zunahme von Ring-, Handschuh- und Schuhgröße, vermehrtes Schwitzen, häufige Kopf-, Gelenk-, Knochen- und Rückenschmerzen, Zyklus- und Potenzstörungen, Zungenwachstum und vergrößerte Zahnabstände, Einschlafen der Finger (Karpaltunnelsyndrom), Schnarchen und obstruktive Schlafapnoe.

Bei klinischen Verdacht ist die Bestimmung von IGF-1 der beste Screening-Parameter. Da der IGF-1 Wert alters- und geschlechtsabhängig ist, muss dies bei der Beurteilung berücksichtigt werden. Bei erhöhtem alters- und geschlechtsspezifischem IGF-1 wird zur Bestätigung der Diagnose ein OGTT mit 75 g Glukose durchgeführt, wobei bei einer Akromegalie eine fehlende Suppression von Wachstumshormon beobachtet wird. Die Diagnostik sollte an einem entsprechend erfahrenen endokrinologischen Zentrum erfolgen.

Nach endokrinologischer Diagnosesicherung erfolgte eine MRT in Dünnschichttechnik (2 mm) mit und ohne Kontrastmittelgabe. Insbesondere bei Makroadenomen sollte eine augenärztliche Untersuchung von Gesichtsfeld und Visus und eine endokrine Überprüfung der Hypophysenfunktionen erfolgen.

Zur sicheren Diagnosestellung werden die erforderlichen Verfahren der Labordiagnostik und Bildgebung durchgeführt.

Diese Darstellung ist für Laien bestimmt, kann aber in keinem Fall das Gespräch mit dem Arzt ersetzen. Nur dieser kann alle Einzelheiten des jeweils persönlichen Falles beurteilen, entsprechend weitere individuelle Aufklärung geben und gebotene diagnostische und ggf. therapeutische Maßnahmen einleiten. Die hier gegebenen Informationen entsprechen dem Wissensstand bei der letzten Bearbeitung der Website. Durch neue Erkenntnisse können sich Teile hiervon oder die gesamte Darstellung als veraltet herausstellen.